Im bayerischen Cross-Cluster-Projekt WECLA standen im Jahr 2022 „Alternative technologische Ansätze für Werkstoffe, Ernährung, Chemie, Landwirtschaft und Additive Fertigung“ und Akteure, welche diese Technologien der Zukunft entwickeln und realisieren, im Fokus. Einen Überblick über den Hintergrund, das Projektziel und die gesammelten Ergebnisse erhalten Sie im Folgenden.
Hintergrund
Der Umbau der bisher fossil-basierten Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen und ressourcenerhaltenden Wirtschaftsweise ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Gesellschaft. Die benötigte Transformation geht über eine bloße Abkehr von fossilen Rohstoffen hinaus. Sie umfasst die Agrarwirtschaft und Lebensmittelproduktion, die Nutzung anfallender Reststoffe und Nebenströme und den Einsatz ressourcenarmer, kreislauffähiger Technologien. Hierfür werden neue innovative Verfahren und Technologien benötigt, die teilweise auf dem Markt verfügbar sind, sich jedoch meist noch in der Entwicklung befinden. Insbesondere die Biotechnologie, Chemie und Additive Fertigung werden als Technologiefelder mit hohem Innovationspotenzial angesehen. Um die Technologien der Zukunft aufzudecken, hat sich der Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) im Rahmen des Projektes WECLA mit weiteren Clustern und Initiativen zusammengeschlossen: dem Cluster Neue Werkstoffe, dem Chemie-Cluster Bayern, der Koordinierungsstelle Additive Fertigung und dem Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern.
Projektziel und Vorgehen
Ziel des Projektes war der Aufbau von Wissen über alternative Technologien, innovative Technologieentwickler und Pioniere in Forschungseinrichtungen. Außerdem sollten zukunftsträchtige Startups und innovative, agile Unternehmen identifiziert werden. Die Analyse von Schnittstellen soll die Potenziale der Technologien und Prozesse für andere Anwendungsgebiete aufzeigen.
Die Schwerpunkte der Recherche lagen dabei auf folgenden Technologiefeldern:
- Ersatz tierischer Nahrungsmittel, pflanzenbasierte Ernährung und alternative Proteine für
Ernährung und Futtermittel - Ersatz fossil-basierter und/oder tierischer Materialien
- 3D-Druck von Lebensmitteln, Biomaterialien und Bioinks
- Neue Produktionsverfahren wie Cellular Agriculture, Hydroponik, lndoor-/Vertical Farming
- (Natürliche) lnhaltsstoffe für Lebensmittel, Kosmetik und Konsumgüter aus pflanzlichen Roh-, Reststoffen und industriellen Nebenströmen durch industrielle Biotechnologie
Die Projektpartner haben Zukunftsthemen, innovative Startups und Technologievorreiter recherchiert und eine projektinterne Datenbank aufgebaut. Die Erkenntnisse aus Recherche und Analyse wurden anschaulich aufbereitet. Mit modernen und attraktiven Kommunikationsformaten für den Wissenstransfer werden diese Informationen dem bayerischen Innovationsökosystem und seinen Akteuren in Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft zugänglich gemacht. Damit sollen die Clusterpartner und bayerische Unternehmen für Zukunftsthemen sensibilisiert werden und Impulse für neue Geschäftsideen gesetzt werden. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit der drei Cluster, dem Kompetenznetzwerk und der Koordinierungsstelle ausgebaut und verstetigt.
Ergebnisse
Die projektinterne Datenbank umfasst über 400 Startups, Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die an der Entwicklung unterschiedlichster Technologien arbeiten. Somit konnten die Projektpartner umfangreiches Wissen über innovative und disruptive Technologien und Prozesse sowie relevante Akteure aufbauen. Die Recherche ergab eine Vielzahl von Technologien und Themengebieten, in denen unter anderem bayerische Akteure aktiv sind. Davon wurden die folgenden fünf Zukunftsthemen näher betrachtet und mithilfe von Erklärvideos, Infografiken und Scrolly Telling anschaulich aufgearbeitet:
- Die Vielfalt der Fermentation
- Die Kultivierung von Fleisch
- CO2 als Rohstoff für die chemische Industrie
- Nachhaltige Materialien aus Pilzmyzel
- Bioinks – Auf dem Weg zu gedrucktem Fleisch und Organen
Die vollständigen Fachartikel und Infografiken etc. können unter den jeweiligen Verlinkungen eingesehen werden.
Weitere Informationen
Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich gerne an:
Eva Stetter
Projektmanagerin des Cluster Ernährung am KErn
09221 40782-253
Cross-Cluster-Projekt „WECLA“
“Alternative technologische Ansätze für Werkstoffe, Ernährung, Chemie, Landwirtschaft und Additive Fertigung” – Umfeldanalyse zu innovativen Start-ups und aktuellen Forschungsentwicklungen mit dem Ziel des Wissenstransfers
Eine Zusammenarbeit der Cluster und Initiativen:
- Chemie-Cluster Bayern GmbH
- Cluster Ernährung am KErn (Kompetenzzentrum für Ernährung)
- Cluster Neue Werkstoffe
- Koordinierungsstelle Additive Fertigung
- Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern
Gefördert vom Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, im Rahmen der Förderinitiative “Cross-Cluster-Bayern 2022”.