Regional, vernetzt, erfolgreich – Gemeinsam für heimische Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomie und Landwirtschaft – Kooperation über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg
Beim GastroRegioTag kamen am 8. November 2023 über 80 Akteure im Brunner Hof in Arnschwang zusammen. Mit praxisnahen Impulsvorträgen, Best Practice-Beispielen und direktem Austausch vor Ort war das Networking-Event ein großer Erfolg und die ideale reale Ergänzung zu den KErn-Online-Plattformen „RegioVerpflegung“ und „Wirt sucht Bauer“. Für den Cluster Ernährung stand der Kontaktaufbau zu interessanten und interessierten Gesprächspartnern und Studienteilnehmern am Cluster-Projekt „Logistik regional in der AHV“ im Mittelpunkt.
Vorträge und Impulse entlang der Wertschöpfungskette
Nach einer Begrüßung durch Andreas Brunner, Inhaber des Veranstaltungsortes „Brunner Hof“, und Christine Röger, Leiterin des KErn, begann Christopher Spall mit seinem Impulsvortrag „Gemeinsam geht mehr: mit gebündelten Kräften zur starken Marke“. Der Brand Identity Consultant betonte die Bedeutung bewusster Kooperationen für eine erfolgreiche Vermarktung.
Melanie Ebner zeigte in ihrem Vortrag „Speiseplangestaltung – regional und saisonal“ praxisnahe Möglichkeiten auf, um hochwertige, nachhaltige und biologisch erzeugte Produkte mit den individuellen Herausforderungen der GV zu verknüpfen. Mit ihren Firmen „Ebner’s Bioküche“ und „Ebner’s Catering“ beliefert sie unter anderem Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung (GV).
Jürgen Roßkopf brachte wertvolle Erfahrungswerte aus dem Bereich Direktvermarktung in der Landwirtschaft mit: gemeinsam mit drei weiteren Betrieben vertreibt der Metzger und Landwirt über die „Hofläden Gustenfelden“ seine Produkte. Sein praxisorientierter Vortrag „Direktvermarktung in Kooperation“ gab spannenden Einblicke in die Hürden und Erfolge auf dem Weg zur gemeinsamen regionalen Dachmarke.
Dr. Pablo Neder beleuchtete das Thema Markenbildung aus einer anderen Perspektive. Er richtete den Fokus vor allem auf die Herausforderungen kleinerer Betriebe und die Bedeutung von Alleinstellungsmerkmalen in der Kommunikation.
Als Best Practice der ausgezeichneten bayerischen Küche zeigte der gastgebende Wirt Andreas Brunner, wie er gemeinsam mit dem Verein „LandGenuss Bayerwald e.V.“ sein Gesamtkonzept aus Wellness-Hotel und Gastronomie etablierte. Sein großes Engagement für den Verein und dessen digitale Weiterentwicklung zum „digitalen Landgenuss“ mündet derzeit auch in der Beteiligung und Vermittlung von engagierten Teilnehmern am Cluster-Logistikprojekt.
Prof. Dr. Christian Fikar (Lehrstuhl Food Supply Chain Management) lieferte noch mehr Inspiration für erfolgreiche regionale Zusammenarbeit und schärfte den Blick für die effiziente Logistik als entscheidenden Erfolgsfaktor. Gemeinsam mit dem Cluster Ernährung informierte er über den Aufbau von Logistikkonzepten zur Förderung regionaler Produkte in der bayerischen Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Als Beispiel diente dabei das Projekt „Digitaler Landgenuss“, das Andrea Alt vom Landratsamt Cham und Bastian Kühnel, Geschäftsführer Co-Founder der Online-Plattform „Regiothek“, kurz vorstellten. Die Teilnehmenden wurden von den Projektpartnern um Mithilfe gebeten, das Cluster-Uni-Projekt bzw. die Modellierung von Logistiklösungen zu unterstützen und damit die Region und die regionalen Wertschöpfungsketten zu stärken. Die zu erhebenden Daten aus der Praxis bzgl. verfügbarer zu transportierender Mengen, Kühl- und Lageranforderungen und Lieferzeitfenstern geben Aufschluss über erforderliche Transportkapazitäten, optimale Routenplanung und den entsprechenden Personalbedarf.
(Bio-)Regionale Versorgung in der AHV bezahlbar und zuverlässig zu gestalten – auch auf dem Land – hier setzt das Forschungsprojekt des Cluster Ernährung mit der Universität Bayreuth zur bio-regionalen Versorgung in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung an.
Ergebnis der Projektarbeit soll die Entwicklung, Bewertung bzw. Optimierung von Logistikkonzepten für den Regionalvertrieb von Lebensmitteln in der AHV sein – Projektziel ist es, ein Entscheidungsunterstützungssystem zu entwickeln, das nach Projektabschluss auch für andere Regionen, nicht nur in Ballungszentren, passende Logistiklösungen vorschlägt. Im Fokus stehen dabei realistische Umsetzungsmöglichkeiten und langfristige Erfolgschancen, sowie Logistiklösungen und Lieferwege, die weder Zeit- noch Kostenrahmen sprengen.
Das Feedback zum GastroRegioTag fiel durchweg positiv aus: Als lokales Event für die Region Oberpfalz/Landkreis Cham bot die Veranstaltung eine ideale Ergänzung zum Konzept der KErn-Online-Plattformen „RegioVerpflegung“ und „Wirt sucht Bauer“. Darüber hinaus konnten für das Cluster-Logistikprojekt wertvolle Kontakte geknüpft und Informationen gesammelt werden. Alles mit dem gemeinsamen Ziel, Landwirtschaft, verarbeitende Betriebe, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Verbraucher im Sinne regionaler Kooperation auf ganz unterschiedliche Weise zusammenbringen und langfristig die Versorgungssicherheit und Selbstversorgungsrate zu steigern.
